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Jugendhaftkonferenz - Das RESCALED Modell
📅 Datum: Donnerstag, 22. Mai 2025
📍 Ort: Tribühne Lehen, Tulpenstraße 1, 5020 Salzburg, Österreich
⏰ Zeit: 9:00 – 17:00 Uhr
Veranstaltungsübersicht
Am 22. Mai 2025 veranstalten wir in Salzburg, Österreich, eine internationale Jugendhaftkonferenz in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft (Kija) Salzburg und RESCALED, der europäischen Bewegung für Hafthäuser.
Im Fokus der Konferenz steht das RESCALED-Modell, welches sich für kleine, differenzierte und gemeindeintegrierte Hafthäuser einsetzt. Wir greifen die Schlussfolgerungen der Justizminister:innen der 27 EU-Mitgliedstaaten auf, die am 14. Juni 2024 einstimmig die Nutzung von Hafthäusern befürworteten. Ebenso wurde die Idee von kleinen Hafthäusern im UN Menschenrechtsrat als Empfehlung angenommen. Neben der Vorstellung des RESCALED-Modells beleuchten wir die aktuelle Situation in Österreich und präsentieren erfolgreiche Praxisbeispiele aus ganz Europa, beispielsweise Seehaus in Deutschland, die Fundación Diagrama in Spanien, die KVJJ Amsterdam und die Arbeit des estnischen Justizministeriums im Rahmen des European Social Funds.
Diese Konferenz soll zentrale Interessenträger:innen, renommierte nationale und internationale Expert:innen, Praktiker:innen aus der Arbeit mit Jugendlichen, sowie führende Forschende zusammenführen, um innovative Ansätze zur Jugendhaft zu diskutieren.
Unser Ziel ist es, die Idee von Hafthäusern, im Besonderen für jugendliche Inhaftierte, im österreichischen Justizvollzug weiterzuentwickeln. Dabei beleuchten wir die Unterschiede zwischen Hafthäusern und herkömmlichen Justizanstalten und setzen uns für eine breite gesellschaftliche sowie politische Unterstützung ein.
Das Thema ist besonders relevant, da die einzige Jugendhaftanstalt Österreichs 2024 geschlossen und neue Wege für die Jugendhaft eingeleitet wurden. Justizvollzugsanstalten in Europa stehen vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Überbelegung und Personalmangel. Der Bericht „Prisons and Prisoners in Europe 2023“ bestätigt diese Problematik: In Ländern wie Österreich, Belgien, Griechenland, Rumänien, Ungarn und Frankreich liegt die Belegungsrate über 100 %, was die Kapazitäten der Haftanstalten erheblich übersteigt.
Neben der Überbelegung stellt auch der anhaltende Personalmangel eine ernsthafte Herausforderung dar. Ein Bericht des österreichischen Rechnungshofs aus dem Jahr 2023 zeigt, dass Justizanstalten trotz hoher Auslastung und großer Bemühungen mit erheblichen Personalengpässen zu kämpfen haben. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Betreuung und Resozialisierung inhaftierter Personen. Bildungs-, Arbeits- und Freizeitprogramme, die nachweislich zur erfolgreichen Wiedereingliederung in die Gesellschaft beitragen. Darüber hinaus führt der Personalmangel nicht nur zu Einschränkungen für inhaftierte Personen, sondern auch zu einer erheblichen Belastung für das bestehende Personal. Die steigenden Anforderungen bei gleichzeitiger personeller Unterbesetzung erschweren die Arbeitsbedingungen und können langfristig zu höheren Krankenständen sowie einer geringeren Attraktivität des Berufs führen, was die Personalproblematik weiter verschärft.
Diese strukturellen Herausforderungen erschweren die Arbeit des Justizvollzugs und seiner Mitarbeiter:innen erheblich und beeinträchtigen dadurch die langfristige Resozialisierung inhaftierter Personen. Vor diesem Hintergrund sind gezielte Maßnahmen und Investitionen dringend erforderlich, weswegen wir gemeinsam tragfähige Lösungsansätze entwickeln, die langfristig zur Resozialisierung junger Menschen im Justizsystem beitragen.
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Ziele der Veranstaltung
Impulse setzen: Den Dialog über innovative Alternativen zur Jugendhaft in Österreich anregen und das Bewusstsein für Hafthäuser als zukunftsweisendes Modell schärfen.
Nachhaltige Lösungen entwickeln: Gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis, politischen Entscheidungsträger:innen sowie Personen mit gelebter Erfahrung („Lived Experience“) konkrete Ansätze zur Umsetzung kleiner, gemeindenahe Hafthäuser erarbeiten.
Internationale Vernetzung stärken: Akteur:innen aus Justiz, Wissenschaft und verschiedenen Praxisfeldern miteinander verbinden, um europäische Best Practices in den österreichischen Kontext zu übertragen.
Gesellschaftlichen Rückhalt schaffen: Ein breiteres öffentliches Verständnis für die Vorteile kleiner Hafthäuser fördern und Unterstützung für eine ressourcenorientierte Jugendhaft gewinnen.
Event Programm
Die Jugendhaftkonferenz 2025 bietet ein umfassendes Programm mit hochkarätigen Expert:innen und innovativen Ansätzen zur Zukunft des Jugendvollzugs.
Der Vormittag widmet sich dem österreichischen Kontext. Nach den Begrüßungsworten der Veranstalter und zentraler Interessenträger:innen, wird das RESCALED-Modell vorgestellt. Anschließend folgt ein Fachvortrag über die aktuelle Situation in Österreich, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Fachleuten aus der Wissenschaft und Praxis.
Am Nachmittag liegt der Fokus auf internationalen Best Practices. Fachleute und Vertreter:innen aus ganz Europa werden ihre erfolgreichen Ansätze vorstellen, darunter auch die bereits genannten internationalen Organisationen. Nach den Abschiedsworten haben Sie die Möglichkeit, den Referierenden persönlich Fragen zu stellen und sich zu vernetzen.
Nach den Abschiedsworten haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Referierenden persönlich Fragen zu stellen und sich untereinander zu vernetzen.
Die Konferenz bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich mit führenden Fachleuten auszutauschen, bewährte Konzepte kennenzulernen und Ansätze für eine zukunftsorientierte Jugendhaft weiterzuentwickeln.
Hinweis: Alle Fachbeiträge und Diskussionen am Nachmittag werden auf Englisch abgehalten, wobei eine Live-Übersetzung für das gesamte Event zur Verfügung steht.
Registrierung und Ticketkauf
Sie können Ihre Tickets für die Jugendhaftkonferenz 2025 bald hier über TicketTailor erwerben.
Ticketpreise:
Standard-Ticket: 40 €
Ermäßigungen:
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Einzelpersonen mit begrenztem Budget können eine ermäßigte Eintrittskarte beantragen.
Wichtiger Hinweis:
Der Ticketpreis dient ausschließlich zur Deckung der Catering-Kosten und fließt zu 100 % in Speisen und Getränke für die Teilnehmenden ein.
Anreise und Parkmöglichkeiten
Parken:
- Im Bereich der Schumacherstr. 14 befindet sich eine Parkgarage (Öffnungszeiten 7.00 – 19.30 Uhr). Beim Eingang der Bibliothek befindet sich ein Kartenlesegerät, das die Tür zum Abgang in die Tiefgarage, auch nach 19.30 Uhr öffnet.
- Vor der TriBühne befinden sich 2 Behinderten- und 9 allgemeine Parkplätze.
Öffentliche Verkehrsmittel:
- Linie 2 Haltestelle Roseggerstr. oder Esshaverstraße
- Linie 4 und 24 Haltestelle Esshaverstraße
- Linie 1 und 7 Haltestelle Schule Lehen
- Linie 8 Haltestelle Neue Mitte Lehen/Bücherei
Unsere Partner
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RESCALED
Die RESCALED-Bewegung setzt sich für die Einsetzung von kleinskaligen, differenzierbaren, und gemeinschaftsnahen Hafthäusern ein. Diese Einrichtungen sollen die Resozialisierung durch erhöhte Beziehungsarbeit und Integration in existierende Gemeindestrukturen fördern.
RESCALED basiert auf drei zentralen Prinzipien:
- Kleine Skalierung: Hafthäuser beherbergen maximal 30 Personen, was konstruktive Beziehungen und individuelle Betreuung ermöglicht. Es gibt auch kleinskalige Beispiele mit bis zu 50 Personen, jedoch ist der Fokus auf kleinere Institutionen. In manchen Ländern (siehe RESCALED inspirational practices) gibt es Hafthäuser mit weniger als 10 Plätzen.
- Differenzierung: Die Hafthäuser sind auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Personengruppen zugeschnitten, z. B. Jugendliche, ältere Menschen oder Personen mit psychischen Erkrankungen. Dazu gehören personalisierte und als sinnvoll empfundene Aktivitäten, Bildungs- und Beschäftigungsangebote sowie die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen.
- Gemeinschaftsintegration: Durch die Einbindung lokaler Gemeinschaften und Dienstleistungen wird eine dynamische Interaktion zwischen dem Hafthaus und seiner Umgebung gefördert.
Die RESCALED-Bewegung ist in 17 europäischen Ländern vertreten. Das europäische Büro arbeitet mit politischen Entscheidungsträgern, Praktikern, Journalisten und Forschern zusammen, um das Bewusstsein für Hafthäuser zu schärfen, Netzwerke aufzubauen, Wissen zu teilen und die Umsetzung von Hafthäusern zu unterstützen.
Weitere Informationen über RESCALED unter: WHY – RESCALED
Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija)
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija) ist eine Sonderverwaltungsbehörde des Landes Salzburg, die sich für die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen bis zu deren 21. Geburtstag einsetzt und diese Rechte auch in der Öffentlichkeit vertritt. Die Beratungen, Unterstützung sowie jegliche Interventionen für diese Zielgruppe sind kostenlos, anonym und vertraulich.
Basis ihrer Tätigkeit sind die UN-Kinderrechtskonvention und das Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern. Die konkreten Aufgaben dieser Behörde sind im Salzburger Kinder- und Jugendhilfegesetz 2023 (§ 43 – § 45) definiert.
Jedes Bundesland verfügt über eine eigene Kinder- und Jugendanwaltschaft.
Weitere Informationen unter: www.kija-sbg.at
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- Let’s Talk RESCALED (ENG)
📩 Fragen zu Tickets, Ermäßigungen oder zur Konferenz? Kontaktieren Sie uns gerne unter:
Jugendhaftkonferenz Neuigkeiten: Aktuelles und Einblicke
SAVE THE DATE
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🗓️SAVE THE DATE🗓️
Youth Custody Conference – The RESCALED Model
🚨 Big News! 🚨
Mark your calendars – on May 22, 2025, we are hosting an international conference in Salzburg, Austria to discuss and promote benefits of Small-Scale Detention Houses in the Austrian correctional system, with a special focus on YOUTH.
These community-integrated detention houses, inspired by the RESCALED European movement, offer a social (re)integration-oriented alternative to traditional prisons. Countries like Germany have already demonstrated significantly lower recidivism rates through this approach, as seen in successful projects like Seehaus e.V. Leonberg or Leipzig’s youth programs.
👉 Why you should join:
Be part of a groundbreaking discussion on the future of youth justice and innovative detention solutions in Austria.
📌 Details to come:
Exact Location
Agenda
Speakers & Panelists
Stay tuned for more updates, but for now… SAVE THE DATE: May 22, 2025!
🙌 Join us in shaping a more humane and effective justice system.
Let’s make a change – together! 💬